Die Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft besaß traditionell eine große Bedeutung in Eberswalde und in den umliegenden Dörfern. Sie hatte die Ernährung der Bevölkerung und die Versorgung der Industrie mit Rohstoffen sicherzustellen, gab einer großen Anzahl Menschen der Dorfbevölkerung Beschäftigung und engagierte sich in den sozialen und kulturellen Bereichen.
Nach der schwierigen Phase der Kollektivierung bildeten sich leistungsstarke Landwirtschaftsbetriebe. Sie entwickelten sich auch in den 1970er und 1980er Jahren sehr dynamisch, wie z.B. von Herrn Dr. Doehler und Herrn Kirschner berichtet wird.
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für Eberswalde war der Aufbau des VEB Schweinezucht- und Mastkombinat (SZME). Für seine Belieferung mit Futter entstand in nächster Nähe ein neues Mischfutterwerkes (KFME). Ebenfalls in nächster Nähe zum SZME, in der Gemeinde Britz, wurde der VEB Schlacht- und Verarbeitungskombinat (SVKE) errichtet. Die drei Betriebe SZME, SVKE und KFME bildeten den Komplex industriemäßiger Fleischproduktion in Eberswalde. Die hochwertigen Produkte waren sehr beliebt und fanden auch in der BRD Absatz. In allen drei Betrieben entstand eine große Anzahl neuer Arbeitsplätze.
Die gigantische Schweinezucht- und Mastanlage bereitete jedoch erhebliche Umweltprobleme. Die Verwertung der anfallenden Güllemengen war mit damaligen Technologien nur schwer zu bewältigen. Hier rüber wird auch zu berichten sein.
Ein besondere Merkmale der Land- und Forstwirtschaft im Eberswalder Raum war der hohe Ausbildungs- und Qualifizierungsstand sowohl der Leitungskader als auch der Mitarbeiter.
Hervorhebenswert ist auch die damalige enge Verbindung der Landwirtschaftsbetriebe mit den in Eberswalder ansässigen land- und forstwissenschaftlichen Instituten.