Gewächshaus Buckow

Intro

Entstehung der Gewächshausanlage

Die Gewächshausanlage liegt im Ortsteil Buckow der Gemeinde Lichterfelde, unmittelbar an der Straße von Eberswalde nach Altenhof, dem bedeutenden Erholungsort am Werbellinsee.
Die Autobahnausfahrt ist nur rund einen Kilometer entfernt. Der Standort grenzt an die
Buckowseerinne, einem geschützten Naturraum von touristischer Bedeutung.
Auf der Grundlage eines Beschlusse des Bezirkstages Frankfurt/Oder zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit frischem Gemüse fiel die Standortwahl auf Buckow.  1959 begann die Vorbereitung der Investition. Die Planung und örtliche Angleichung des Projekts erfolgte durch die Projektierungsgruppe des Rates des Kreises Eberswalde.
Der Vorstand der LPG entschied sich für das Wiederverwendungsprojekt MZG Typ 0/55 mit einer Anbaufläche von 6000 m², das vom Institut für Gartenbau Großbeeren entwickelt wurde und in Wollup (Oderbruch) als 0-Serie gebaut und erprobt war. Der Betrieb Hostaglas Gewächshausbau Dresden – Niedersedlitz lieferte und montierte die Gewächshausanlage in Buckow. Die baulichen Vorarbeiten und Erschließung, wie Planier- und Schachtarbeiten, Gewächshausfundamente, Straßenbau, Strom- und Wasserzuführung sowie Beleuchtung leistete der Kreisbaubetrieb Eberswalde.
Als Ergänzungsbauten wurden errichtet das Heizhaus, die Kohlenlagerhalle und das
Mehrzweckgebäude, mit dem Aufbereitungsteil und den sanitären und sozialen
Einrichtungen. Die Bauausführung erfolgte ebenfalls durch den Kreisbaubetrieb.

Die Anlieferung der Teile für die Gewächshausanlage erfolgte mit der Deutschen
Reichsbahn. Die aufwendigen Entlade- und Transportarbeiten leistete die LPG.
Beispielsweise waren zu bewältigen etwa 140 Kisten mit Glas zu je 200 kg, also fast   30 t, 250 Stahlbinder, 140 Stahlträger, fast 1000 m Dachrinnen, 3000 m Winkeleisen, 4000 m Holzsprossen und 3000 m Luftklappen, dazu diverses Kleinmaterial.
Der erste Bauabschnitt mit Nordseite der Gewächshäuser und Verbinder wurde 1961 fertig gestellt und die Südseite als 2. Bauabschnitt sowie das Heizhaus konnten 1962 in Betrieb genommen werden.
Der Liefer- und Montagebetrieb Hostaglas stellte vier Monteure, durch die LPG waren vier Montagehelfer zu stellen.
Das Mitte August anstehende Richtfest wurde durch Vorstand der LPG in unüblicher Weise aus Sparsamkeitsgründen abgelehnt. Nach Protesten mit Kanonendonner, mit Schweißgas in einem Metallrohr gezündet und dem üblichen Besen auf dem Dach, der den Geiz des Bauherrn öffentlich machte, wurde den Bau- und Montageleuten das Richtfest gegeben.
Neu an der Gewächshausanlage war der Abstand der tragenden Metallstützen von neun Meter, was die maschinelle Bodenbearbeitung begünstigte.

Als Heizung war eine Niederdruckdampfheizung mit Warmluftwerfern in den
Gewächshäusern vorgesehen. Da im Winter 1961/62 das Heizhaus noch nicht fertig gestellt war wurden auf der Nordseite Kanonenöfen aufgestellt, um die Pflanzenaufzucht zu ermöglichen. Sie mussten mit großem Aufwand befeuert werden, was während der Nachtstunden durch die Nachtwächter der LPG erfolgte.