Realisierungsablauf und Betrieb VWG II
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Mit einer ständigen Erweiterung der Produktionskapazitäten des SZME in den 70 er Jahren des 20. Jh. von 10 auf 27 – 30 kt wurde die Erschließung eines neuen, stabilen großräumigen Feldberegnungs-gebietes südlich von Eberswade (VWG II) zwingend erforderlich (Abb. 1b).
Für den Agrar – Industrie – Komplex Eberswalde in der Standortkopplung u.a. des SZME mit dem VEB Mischfutterwerk Eberswalde (KFME) und dem VEB Schlacht- und Verarbeitungskombinat Eberswalde (SVKE) waren strukturell stabile Produktionsbedingungen zu schaffen.
In die Planung des VWG II wurde eine Zielstellung von 8.900 ha Beregnungserschließung aufgenommen, nach den Erfordernissen der Genehmigungs- und Bauplanung gegliedert nach 10 Teil-komplexen TK I – X (Tab. 1). Damit wurden auch Grundlagen für die komplizierten Finanzierungsbeteiligungen geschaffen und schrittweise früheste nutzbare Beregnungsflächen ermöglicht. So erfolgten nach einem Baubeginn im Dezember 1976 bereits im November 1977 Erstinbetriebnahmen im VWG II mit einer sogenannten „Unterwegsverregnung Tuchen-Klobbicke“ auf 320 ha entlang eines Abschnittes der Güllepipeline P8 – P2 mit Medienspeisung aus dem VWG I. Die letzten Probeinbetriebnahmen wurden 1983 im TK III mit 1.800 ha Fb im Raum Heckelberg erfolgreich abgeschlossen.
Bei der Komplexität und Größenordnung des VWG II waren charakteristisch, dass die Phasen Investitionsvorbereitung, Bauausführungsplanung, Realisierung und Inbetriebnahmen über Jahre parallel abliefen u.a. mit territorial und technisch komplizierten „Vorablösungen“, wie z.B
- o.g. „Unterwegsverregnung Tuchen-Klobbicke“ oder
- Abwasserbereitstellung für die Feldberegung TK I über eine Kurzverbindung zur bereits bestehenden Fernleitung Berlin-Nordost am Speicher Seefeld (Abb. 2)
Insgesamt wurden mit dem Investitionsvorhaben „Investitionskomplex Eberswalde (IKE) – Teil Abwasser-Gülleverwertung (AGV) Berlin-Eberswalde (Planobjekt 4040) in den Landkreisen Bernau, Eberswalde und Bad Freienwalde“ in Gemeinschaftsarbeit Wasserwirtschaft und Landwirtschaft die weiträumigen kombinierten Abwasserverregnungsanlagen TK I – III mit ca. 6.600 ha Fb geschaffen (Abb. 2 und 3). Nicht realisiert wurden TK IV (Beregnungsgebiet um P4 Dannenberg), TK V (Beregnungsgebiet um P5 Börnicke) und TK VIII (Abwasserüberleitung von der Kläranlage (KA) Eberswalde in das Gebiet Dannenberg P6 – P7 – P4).
Abb. 5 weist den Kapazitätsaufwand zur komplexen Standorterschließung des VWG II aus.
Abb. 5: Kapazitätsaufwand zur komplexmeliorativen Standorterschließung (Gemeinschaftsinvestition Wasserwirtschaft/Landwirtschaft).