Produktion von Camphen, Kampfer, Isobornylazetat
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folgende Rohstoffe wurden verwendet:
- Balsamterpentinöl. Dieses Produkt wird durch „Harzung“ von Kiefern gewonnen. Lieferant waren die damalige Sowjetunion und in geringem Maße einheimische Forsten.
- Sulfatterpentinöl. Dieses ist ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Cellulose. Die Lieferanten waren: Hauptsächlich Finnland, aber auch die Sowjetunion und China.
Hilfsprodukte: Essigsäure, Schwefelsäure, Natronlauge Katalysatoren: Titandioxid (saure Reaktion) und Kupfersalze (alkalische Reaktion)
Produktionsstufen:
- Fraktionierte Destillation des Balsamterpentinöls auf eine Pinenkonzentration (alpha-Pinen und beta-Pinen) von mind. 95-Mass.%.
- Das Sulfatterpentinöl brauchte wegen seines höheren Pinengehaltes nicht destilliert zu werden.
- Das Pinen wurde bei ca. 140 Grad in Rührwerken unter Zusatz von Titankatalysator zum sog. Rohcamphen mit 65-70 Mass% umgelagert. Die Reaktionszeit betrug in der Regel 130 h.
- durch fraktionierte Vakuumdestillation wurde aus dem Rohcamphen das Reincamphen gewonnen. Reincamphen ist ein weißes, wachsartiges Produkt, das bei über 45 Grad flüssig wird. Der Versand des Camphens für den Export erfolgte in der Regel in beheizten Tanklastwagen.
Verwendung: Durch Chlorierung erhält man ein wirksames Insektizid. Dessen Produktion wurde dann in der DDR eingestellt, war aber in Frankreich noch gestattet – daher der Export.
– geringe Mengen wurden in der pharmazeutischen- und in der Kosmetikindustrie gebraucht.
– die überwiegende Menge des Camphens wurde im Betrieb weiter verarbeitet.