VEB Schweinezucht- und Mastkombinat Eberswalde (SZME)

Episoden aus dem Leben des SZME

Wussten Sie Schon? 

Schweine-im-Gespräch

Schweine-im-Gespräch

… dass 1969 die Brunstsynchronisation bei Jungsauen erstmalig in unserem Betrieb in großem Umfang erfolgreich angewendet wurde?

… dass durch die Durchsetzung der biologischen Brunststimulation bei Altsauen und anschließender duldungsorientierter Besamung 1970 die Grundlage gelegt wurde für die Bildung großer zeitgleich besamter Sauengruppen?

… dass bis zum 20. Jahrestag des Bestehens des VEB SZME nahezu 4 Millionen Schlachtschweine mit einem Gesamtgewicht von 452 000 t Schweinefleisch für die Versorgung unserer Bevölkerung produziert und abgeliefert wurden?

… dass der erste Maststall der neuen Mastanlage am 4. August 1974 belegt wurde? Bereits am 31. März 1976 wurde der letzte der 20 Ställe übergeben. Am gleichen Tag wurde auch das 100 000. Mastschwein der neuen Anlage abgeliefert.

Quelle: agrar-PROFIL, 6.Oktober 1989 (Betriebszeitung)

Schweine flogen durch die Luft

März 1970

Die letzten der rund 9000 Zuchttiere aus der jugoslawischen Anlage des Agrokombinates EMONA aus Ljubljana trafen auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld ein. Dieser vertraglich gebundene Tiertransport wurde in 2 Etappen durchgeführt (November 1969 bis März 1970). Insgesamt waren 88. Flüge zwischen Ljubljana – Schönefeld notwendig. Ein Flug betrug 4 Stunden. Über 90 Mitarbeiter des VEB KIM SZME und 8 LKWs mit Hängern waren in pausenlosem durchgehendem Einsatz tätig, um den sofortigen Transport von Berlin-Schönefeld nach Eberswalde durchzuführen. Dieser Schweinetransport per Flugzeug in diesem Umfang war bisher einmalig in der Welt.

Dazu kamen noch die 3 500 hoch tragenden Sauen aus der Zwischenstation Müncheberg.

Aus 64 Landwirtschaftsbetrieben der Republik wurden die Zuchtläufer in der Zwischenstation Müncheberg zusammengestellt, vorbereitet und als tragende Zuchtsauen im Kombinat eingestallt. Schon hier bildete sich der Kern der späteren Brigade Insemination. Kollegen, wie zum Beispiel Jürgen Kerschke, Reinhold Boßmann, Hans-Ulrich Ehrenpfordt, um nur einige zu nennen, waren dabei.

Quelle: agrar-PROFIL, 6.Oktober 1989 (Betriebszeitung)

In der Aufbauphase: „Silberne Raketen aus Holland“

Während der Aufbauphase gab es auf dem Eberswalder Bahnhof eine große Aufregung, als auf dem Bahnhof ein langer Güterzug mit 90 silbernen Raketen aus Holland anlandete! Horst Schneider konnte für die Sache schnell eine nüchterne Erklärung finden. Es waren keine Raketen aus einem NATO-Land, sondern 90 ALU-Futtersilos für die Mastanlagen des SZME.

Horst Schneider

Züchtung

Als im Oktober 1969 die ersten tragenden Sauen in den heutigen Abferkelstall 120 eingestallt wurden und in kurzer Zeit mehr als 13 000 ungedeckte und tragende Jungsauen dem Betrieb zugeführt wurden, stellte sich heraus, dass die zu der Zeit der Vorbereitung auf die Praduktion erarbeiteten Bewirtschaftungskonzepte nicht ausreichend waren. Angestrengte Arbeit mit Wissenschaftlern des Forschungszentrums Dummerstorf führte schließlich im Jahre 1970 zu einem in seinen Grundsätzen bis in die Gegenwart gültigen Produktionszyklogramms. Untrennbar verbunden mit den Bemühungen um hohe Reproduktionsleistungen war die Einführung der künstlichen Besamung von Produktionsbeginn an. Gemeinsam mit Spezialisten aus dem ehemaligen Institut für künstliche Besamung in Schönow wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, in unserer betrieseigenen Besamungsstation eine kontinuierliche Spermaproduktion in hoher Qualität zu sichern. Markante Eckpfeiler bei der Überleitung weiterentwickelter Verdünnungsmedien, zuletzt der seit 1989 verwendete Verdünner Schönow 1, der Ersatz der Verdünnerflaschen durch Plastebeutel 1979 und die Einführung der neuen Besamungsverfahren „Kombi variiert“ und „Kaltbesamung“ 1988. Mit der Durchsetzung des Hybridzuchtprogrammes der DDR in unserem Betrieb im Jahre 1975 – bis dahin wurden die Eber in unserem Betrieb produziert — gewann der Intensivierungsfaktor Züchtung größere Bedeutung.

Quelle: agrar-PROFIL, 6.Oktober 1989 (Betriebszeitung)

Wohnbedingungen der Werktätigen verbessert

1989 konnten bis zum heutigen Tag insgesamt 30 Wohnungsprobleme gelöst werden. Als Zuführung aus Neubau standen, insgesamt 1 staatliche Wohnung und 3 AWG Wohnungen zur Verfügung. Darunter konnten über Um- und Ausbaut 6 Wohnungen bezogen werden, 4 davon in der Winkelstraße. 20 Wohnungsprobleme wurden in Zusammenarbeit mit dem Rat der Stadt, Abt. Wohnungswirtschaft als Nachbelegungen bzw. durch Tausch gelöst. Unser Wohnungsvergabeplan 1989 konnte systematisch bis auf 5 Probleme abgearbeitet werden.

Versorgt wurden bis heute: 10 junge Ehen, 1 kinderreiche Familie, 4 Muttis mit Kind, 6 Familien mit größerem Wohnraum. Von 30 Wohnungszuweisungen waren 25 für Arbeiter.

Quelle: agrar-PROFIL, 6.Oktober 1989 (Betriebszeitung)