VEB Chemische Fabrik Finowtal

Die Herstellung von Isobornylazetat

– Camphen wurde mit Essigsäure unter Zusatz von Schwefelsäure als Katalysator in Rührwerken zu Rohisobornylazetat umgesetzt. Das Rohprodukt wurde mit Wasser bis zur Säurefreiheit gewaschen.

– Das Rohisobornylazetat wurde im Hochvakuum zum Reinisobornylazetat destilliert. Die dabei anfallenden Zwischenfraktionen wurden wieder in der Azetylierung eingesetzt.

Das reine Isobornylazetat ist flüssig mit einem charakteristischen Geruch nach Fichtennadeln. Es wurde vor allem in der kosmetischen- und Waschmittelindustrie eingesetzt. Geringe Mengen verbrauchte auch die pharmazeutische Industrie.

Herstellung von Kampfer

1. Stufe: Die Verseifung von Rohisobornylazetat zu Isoborneol mit Natronlauge unter Druck. Isoborneol ist ein weißes, kristallines Pulver

2. Stufe: In stehenden Reaktionsgefäßen wird Isoborneol mittels basischem Kupferkatalysator zu Rohkampfer umgelagert. Dieser wird durch Sublimation und Mahlung gereinigt. Kampfer ist ein weißes kristallines Produkt mit charakteristischem Geruch. Einsatzgebiete: Haupteinsatzgebiet war bis zum Ende der 60er Jahre die Produktion von Zelluloid. Zelluloid ist eine Lösung von Nitrozellulose in Kampfer. Hauptverwendung: Herstellung von Filmunterlage für Kino-und Amateurfilm. Sehr weit verbreitet auch für die Herstellung von Haushaltsartikeln.  Infolge seiner leichten Entflammbarkeit wurde die Herstellung von Zelluloid eingestellt. Die Filmindustrie stellte auf den sog. Sicherheitsfilm auf der Basis von Azetylzellulose um.

3. Stufe: Herstellung von Reinkampfer nach DAB 7. Durch Umkristallisation in reinem Alkohol wurde dieses Produkt für die pharmazeutische Industrie (Herzmedikamente) und Kosmetikindustrie. Da nur noch Reinkampfer benötigt wurde, wurde die Kampferproduktion in Finowtal 1977 eingestellt.