VEB Kraftverkehr Eberswalde

Massenguttransporte

Innerhalb des Leistungsbereiches Güterverkehr bildeten die zu realisierenden Massengut-transporte für den VEB Zuschlagstoffe Eisenhüttenstadt mit seinen im Einzugsbereich des VEB Kraftverkehr Eberswalde befindlichen Kieswerken in Schwanebeck, Sophienstädt, Niederfinow, Althüttendorf, Bralitz und Hohensaaaten eine erstrangige Schwerpunktaufgabe. In diesem Leistungsbereich mussten täglich (auch am Wochenende) überwiegend im Zwei-Schichtsystem (2 mal 12 Std.) mehr als 60 Fahrzeugeinheiten zum Einsatz gebracht werden. Das erforderte von den eingesetzten Kraftfahrern stets eine sehr hohe Einsatzbereitschaft und sie waren dabei auch hohen physischen Belastungen ausgesetzt. Zum Einsatz in diesen Bereichen kamen vorrangig folgende LKW Fahrzeugtypen:

  • KRAS, MAS, Kamas (russische Fahrzeugproduktion),
  • Skoda, Tatra (tschechoslovakische Fahrzeugproduktion),
  • S 4000, W50/60, H W-80 und H W-60-Anhänger (DDR-Fahrzeugproduktion).
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Abb. 8: LKW Typ KRASS

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Abb. 9: Tatra-Kipper

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Abb. 10: Lastenkipper SKODA 706 RTS

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Abb. 11: Hängerzug Typ W 50

Die Massenguttransporte für den VEB Zuschlagstoffe Eisenhüttenstadt erfolgten zu 70 % in Form von Kahn- und Bahnbeladungstransporten. Die mittlere Transportweite unseres Betriebes speziell für diese Transporte zu den entsprechenden Umschlagstellen betrug nur zwischen 3 bis 6 Km, d.h. es mussten pro Arbeitsschicht (12 Std.) oft über 20 Transportzyklen absolviert werden.
Im Rahmen dieser Bahn- und Kahnverladungstransporte bestand die Aufgabe darin, den von der Deutschen Reichsbahn und von der Deutschen Binnenrederei bereitgestellten Waggon- und Kahnraum in vorgegeben Fristen vollständig zu beladen. Das waren in der Regel bei der Waggonbeladung pro Tag ca.1000 t und bei der Kahnbeladung je nach bereitgestellter Kahnraumkapazität ca. 2000 bis 3000 t.
Um diese relativ großen Transportmengen auch fristgemäß transportieren zu können, war der Betrieb bestrebt, Fahrzeuge mit einer möglichst hohen Nutzlaststufe einzusetzen. Da Solo-Fahrzeuge mit hohen Nutzlaststufen, aufgrund beständig bestehender hohen Reparaturquoten nicht immer im erforderlichen Maße zur Verfügung standen, wurde im Betrieb eigens zur Realisierung dieser Transporte eine „2- Anhängertechnologie“ kreiert, d.h., Fahrzeuge, die nur über eine geringe Nutzlaststufe verfügten, wurden mit 2 Anhängern zum Einsatz gebracht. Das hatte aber für die eingesetzten Kraftfahrer auch eine zusätzliche physische Belastung zur Folge und erschwerte insgesamt den technologischen Ablauf.
Da die Wegeverhältnisse in den Kiesgruben permanent schlecht waren (ausgelegte Bauplatten mussten ständig neu verlegt und den sich ständig ändernden Bedingungen in der Grube angepasst werden), unterlagen die eingesetzten Kraftfahrzeuge ständig einem überdurchschnittlich hohen Fahrzeugverschleiß. Das wiederum verursachte einen permanent hohen Instandhaltungs- und Ersatzteilbedarf für die Fahrzeuge, dem auch unter äußersten Anstrengungen seitens des Betriebes nicht immer entsprochen werden konnte.
Nur aufgrund einer ständig sichergestellten engen Zusammenarbeit der Partner vor Ort, konnten diese volkswirtschaftlich sehr wichtigen Transporte (Exporte nach Berlin-West und in die BRD) annähernd bedarfsgerecht realisiert werden.