Containertransport
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Der Leistungsbereich Containerverkehr nahm am 29.05.1972 mit der Inbetriebnahme des Containerumschlagplatzes in Eberswalde, Ortsteil Kupferhammer, durch die Deutsche Reichsbahn seine Arbeit auf.
Bereits im ersten Jahr seiner Inbetriebnahme wurden 2972 Container für 20 Transportkunden der verladenden Wirtschaft im Rahmen des Straßenzustelldienstes transportiert. Der Bedarf stieg in den Folgejahren rasant an, so dass alsbald „rund um die Uhr“ täglich über 20 Sattelfahrzeuge zum Einsatz gebracht werden mussten.
Es wurden überwiegend Fahrzeuge vom Typ W 50 und Kamas (Kamski awtomobilny sawod, Nabereschnyje Tschelny) zum Einsatz gebracht.
Eine enge kameradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Partner Deutsche Reichsbahn vor Ort bildete die Voraussetzung für eine stete zuverlässige Erfüllung der gestellten Aufgaben.
Ende der 80-iger Jahre standen zur Lösung aller Aufgaben des Güterverkehrs für die verladende Wirtschaft des Einzugsbereiches des KVB Eberswalde insgesamt 235 Kraftfahrzeuge zur Verfügung.
Episode 1:
Die Erfüllung der gestellten Transportaufgaben war sehr häufig mit bestehenden Material- u. Ersatzteilschwierigkeiten verbunden, die oft zu ungewöhnlichen eigenständigen Maßnahmen zwangen. So gab es in den 80-iger Jahren zeitweilig Perioden einer vorherrschenden absoluten Fahrzeugreifenknappheit. Das hatte zur Folge, dass z.T. Reifen von Fahrzeugen, die sich in Reparatur befanden, abmontiert werden mussten, um sie auf den einsatzbereiten Fahrzeugen mit abgefahrenen Reifen weiter nutzen zu können. Zur Lösung dieser unbefriedigenden Situation kam man u.a. auch auf die Idee, bei sowjetischen Militäreinheiten vorstellig zu werden und Hilfen zu erbitten. Als Betriebsleiter suchte ich persönlich einige Kasernen in unserer Region auf und nahm zu den zu führenden Gesprächen in der Regel meinen Verkehrsmeister G. Schramm als Begleitung mit, der die russische Sprache sehr gut beherrschte. G. Schramm hatte einen farbigen USA-Bürger zum Vater, der in der Nazi-Zeit Deutschland verlassen musste. Als farbiges Kind wurde G. Schramm auf der Grundlage der vorherrschenden Rassengesetze seiner Mutter weggenommen und in das KZ Buchenwald verbracht. Im KZ Buchenwald haben ihn russische Kommunisten vor den SS-Schergen versteckt und so gewährleistet, dass er das KZ überleben und 1945 befreit werden konnte. Während des KZ–Aufenthaltes hat G. Schramm von den russischen Kommunisten die russische Sprache erlernt. Die sowjetischen Offiziere in den von uns aufgesuchten Kasernen waren von der Tatsache, dass ein „Farbiger“ die russische Sprache beherrscht und KZ-Häftling war, so ergriffen, dass sie uns sehr bereitwillig bei der Lösung der Reifenproblematik aktiv unterstützten.