Versorgungstransporte
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Im Bereich der zu realisierenden Versorgungstransporte nahmen die Roh- und Handelsmilchtransporte eine zentrale Stellung ein. Der Betrieb hatte als ein sehr wichtiger Partner der Landwirtschaft die Aufgabe, alle im Einzugsbereich des Kreises Eberswalde und im Raum Bad Freienwalde/Wriezen anfallenden Roh- und Handelsmilchtransporte in hoher Qualität, d.h. besonders zeitgerecht und ohne Transportverluste zu verursachen, zu erfüllen.
Zur Lösung der Milchtransporte im gesamten o.g. Einzugsbereich mussten täglich über 4o Fahrzeuge zum Einsatz gebracht werden.
Zur Lösung der Handelsmilchtransporte konnte normaler Pritschenladeraum (LKW und Anhänger) eingesetzt werden, da man sich damals noch der Kastentechnologie bediente (20 Flaschen a 1Ltr./Kasten). Diese Technologie war mit einer hohen körperlichen Belastung des eingesetzten Personals (Kraftfahrer und Beifahrer) verbunden.
Im Handelsmilchtransport war der Betrieb alleiniger Transportpartner für die Molkerei Eberswalde (Am Krankenhaus 21). Es bestand die Aufgabe, sämtliche Verkaufsstellen im Einzugsbereich in hoher Qualität, d.h. pünktlich und bedarfsgerecht mit Handelsmilch zu versorgen.
Zur Realisierung der Rohmilchtransporte wurden Spezialmilchtankfahrzeuge vom Typ W 50 mit einem Fassungsvermögen von 9000 l eingesetzt. Fahrzeuge mit einer höheren Tankkapazität konnten uns seitens der Fahrzeughersteller im RGW-Raum (RGW = Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) nicht zur Verfügung gestellt werden. Zur Erhöhung der Produktivität der Rohmilchtransporte wurde deshalb Eigeninitiative entwickelt und im Rahmen des betrieblichen Neuererwesens auf der Basis eines 18 t Pritschenaufliegers ein Spezialmilchtankfahrzeug mit einer Kapazität von 12000 l hergestellt und zum Einsatz gebracht. Dieses Fahrzeug trug wesentlich mit dazu bei, die Rohmilchtransporte ständig weiter zu optimieren.
Im Rahmen der Erfüllung der Versorgungstransportaufgaben kam der Realisierung von Frischfleischtransporten auch eine große Bedeutung zu.
Diese Aufgabenstellung ergab sich für den Betrieb insbesondere mit der Inbetriebnahme des Schlacht- und Verarbeitungswerkes Eberswalde (SVKE) (Britz) Anfang der 80-er Jahre.
Da zur Erfüllung dieser Transporte keine geeigneten Spezialfahrzeuge aus der sozialistischen Fahrzeugproduktion zur Verfügung standen, mussten Spezialkühlfahrzeuge aus dem kapitalistischen Ausland angeschafft werden.
Es wurden dafür 20 Spezialkühlfahrzeuge vom Typ Magirus-Deutz aus der Bundesrepublik Deutschland (BRD) gekauft und fast ausschließlich zur Erfüllung der Fleischtransporte für das SVKE eingesetzt.